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Dieser Vortrag wurde auf Einladung von Brog-Media im Rahmen einer internationalen Ladenbaumesse in Warschau, am 26 November 2002, vorgetragen. Aspekte, die sich lediglich auf Ladenbau in Polen beziehen, werden in der deutschen Übersetzung nicht wiedergegeben. Den kompletten Text können Sie jedoch anfordern.

Einfluss der Innenarchitektur auf menschliches Unterbewusstsein.

Wir fangen „ab´ Ovo“ an. Nach meiner Auffassung, gibt es keine universalen architektonischen Konzepte, die an jedem Ort funktionieren. Dennoch sollten gewisse Planungselemente in jedem Entwurf für ein Ladenlokal berücksichtigt werden. Das Ei ist der Anfang, es ist ursprünglich und elementar. Das Verhalten von Menschen (Klienten) ist auch voller ursprünglicher, unbewusster Handlungen, die wir für unseren Erfolg im Geschäft voll ausnutzen können und müssen.

Drei Grafiken, die im Grundriss Kunden-Bewegung darstellen.

Entwurf: C. Grodzicki
Entwurf: C. Grodzicki
Entwurf: D. Goertz

Untersuchungen zeigen, dass Eingänge an der linken Seite Umsatzverluste von bis zu 20% verursachen. Warum ist das so? Der Mensch ist ein integraler Teil der Natur. In der Natur sind etwa 90% aller Geschöpfe „linksdrehend“, haben also schon in ihrer „Bauweise“ die Tendenz, sich gegen den Uhrzeigersinn zu bewegen!


Bild: C. Grodzicki
Bild: C. Grodzicki

Verweilen wir doch am Eingang! Er ist weit und offen gestaltet, um sich schon vor dem Betreten einen Überblick vom inneren Raum verschaffen zu können. So wird der angeborene Fluchtinstinkt nicht geweckt. Wenn möglich sollten also Windfanganlagen durch Luftschleier und Drehtüren durch automatische Schiebetüren ersetzt werden. Wir stehen aber nicht am Eingang ohne vorher einen Blick ins Schaufenster zu werfen. Das Schaufenster gibt dem Passanten den ersten Impuls, unser Kunde zu werden.

Die Schaufensterauslage soll voller Licht sein, denn eine mit hoher Lichttemperatur beleuchtete Auslage zieht unsere Aufmerksamkeit an. Warmes Licht erinnert an Sonne und suggeriert angenehme Erinnerungen und Empfindungen. Von innen dient das Schaufenster als eine „Brücke“ nach draußen. Bei „offenem“, nicht zudekoriertem, Schaufenster empfindet der Kunde den ganzen Innenraum als offen. Der Fluchtinstinkt wird wieder beruhigt. Diskrete Dekoration der Auslage betont die Leichtigkeit und ist unsere beste Visitenkarte.


Licht in der Inneneinrichtung ist von primärer Bedeutung. Gerade hier sollte man nicht sparsam sein, obwohl dies häufig wegen der hohen Anschaffungskosten der Fall ist. Als Abhilfe dient eine Kosten/Nutzen-Analyse, die schon in das Planungskonzept eingebunden wird. Effektive Lichtplanung beinhaltet mehrere getrennte Elektrokreise, den Einsatz von Energiesparlampen und Zeitschaltuhren, deren Nutzung durch verschiedene Schalt-Situationen eine optimale Mischung von Ökonomie und Effektivität ermöglichen. In meinen Projekten werden manchmal bis zu 10 verschiedene Licht-Elektrokreise eingeplant.

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